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Side

Die antike Stadt Side ist unter dem heutigen Selimiye gelegen, an der Türkischen Riviera. Die Stadt liegt zwischen den Städten Antalya und Alanya im Landkreis Manavgat, der zu der türkischenProvinz Antalya gehört. Side wurde vor 3500 Jahren erstmals besiedelt und war in der Antike eine bedeutende Hafenstadt in der Region Pamphylien, wie diese Landschaft an der mittleren Südküste in der Antike genannt wurde. Von der antiken Hafenstadt sind viele Bauwerke erhalten geblieben.

Das antike Side liegt auf einer flachen Halbinsel mit Hafenanlagen an der Spitze. Der Kirchenhistoriker Eusebios (4. Jahrhundert) datiert die Gründung der Stadt auf 1405 v. Chr., die antike Überlieferung geht davon aus, dass Side etwa im 7. Jahrhundert v. Chr. vom äolischen Kyme aus neu gegründet wurde. Die Stadt wurde für einige Zeit sehr bedeutend und prägte eigene Münzen, die häufig einen Granatapfel als Beizeichen trugen. Im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. galt Side als ein Schwerpunkt des Piratenunwesens. Die bedeutendsten Ruinen stammen aus der römischen Epoche, dem 2. und 3. Jahrhundert. Weitere bedeutende Bauten entstanden, als Side im 5. oder 6. Jahrhundert Bischofssitz wurde. Die Stadt wurde vermutlich im 10. Jahrhundert verlassen. Ein Erdbeben im 12. Jahrhundert zerstörte viele der noch verbliebenen Bauwerke endgültig. Side wurde über Aquädukte mit Trinkwasser aus dem 30 Kilometer entfernten Fluss Manavgat versorgt. Reste der Aquädukte sind an verschiedenen Stellen noch zu sehen.

Die Sprache des antiken Sides war – neben der Sprache der griechischen Kolonisatoren – eine Sidetisch genannte anatolische Sprache. Das Sidetische scheint schon vor Christi Geburt ausgestorben zu sein. Es wird berichtet, dass sich die Griechen aus Kyme die Sprache zu eigen gemacht hätten (Arrian, Anabasis). Side bedeutet auf Griechisch wie auf Sidetisch: Granatapfel.

Türkische Flüchtlinge aus Kreta gründeten 1895 auf der südlichen Hälfte der verlassenen antiken Stadt Side das Fischerdorf Selimiye.[1]1947 begannen erste Ausgrabungen, die bis heute andauern. Das Fischerdorf wurde in den 1970er Jahren als Badeort entdeckt und erlebt seitdem wie viele Orte an der Türkischen Riviera einen andauernden touristischen Aufschwung. Der Ort Selimiye überbaut heute den südlichen Teil des antiken Side und bildet das Zentrum von Side. In diesem dicht besiedelten Teil verblieben nur wenige antike Gebäude, wie z. B. die Hafentherme und die Große Therme. Der nordöstliche Teil der antiken Stadtfläche ist von einer Düne überdeckt. Vom Apollon-Tempel am Hafen wurden fünf Säulen wieder aufgerichtet und bilden aufgrund der exponierten Lage ein beliebtes Foto-Motiv. Beiderseits der Halbinsel liegen ausgedehnte Sandstrände mit dahinter liegenden Hotelanlagen.

Das flach abfallende Meer eignet sich hervorragend für Schnorchler. Eine besondere Attraktion ist das Beobachten der zahlreichen Meeresschildkröten in der Nähe des Strandes westlich von Side.

Vom antiken Side sind einige bedeutende Ruinen erhalten geblieben, die wichtigsten darunter sind:

- Theater für ca. 20.000 Zuschauer Nymphaeum Aquädukte Agora Staatsagora (Bibliothek)

- Große Therme Hafentherme

- Säulenstraßen

- Stadtmauern

- Apollon-/Artemis-Tempel, darin wurde später eine byzantinische Kirche gebaut

- Basilika und Bischofspalast

- Side-Museum in der Agora-Therme

 

 

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